Zu Besuch beim Anden-Kondor

Majestätisch erheben sie sich in die Lüfte. Kreisen unter einem tiefblauen Himmel und drehen am frühen Morgen ihre Runden, bevor die Menschen das Tal bevölkern. Diese kommen in kleinen oder größeren Gruppen, nicht nur, um im Colca Canyon zu wandern, sondern auch um ihn zu sehen: Den König der Anden, den Nationalvogel Perus, den prächtigen großen Kondor mit seiner beeindruckenden Flügelspannweite um die drei Meter.










Der Colca Canyon (Cañón del Colca) ist eine Schlucht im Süden des südamerikanischen Staates Peru. Sie liegt etwa 100 Kilometer nordwestlich der Stadt Arequipa, beginnt einige Kilometer westlich des Ortes Chivay und führt über rund 60 Kilometer in Richtung Westen. der Colca Canyon ist zwischen 1.800 und 3.400 Metern tief, also um einiges tiefer als der Grand Canyon in Nordamerika, und zählt zu den tiefsten Schluchten der Erde.

In diesem Teil Perus erhalten Sie einen Eindruck von der imposanten Bergkulisse der Anden. Darüber hinaus sind auf der Tour die ursprünglich von den Inka angelegten Terrassen zu sehen, auf denen auch heute noch verschiedene Gemüsearten angebaut werden.





Von Frankfurt (Main) gehen Flüge direkt nach Arequipa. Von dort fahren Sie je nach Buchung beispielsweise mit dem Bus über den Pata-Pampa-Pass (4.800 Meter), von wo sich ein wunderbarer Blick über die noch höheren Berge und Vulkane bietet, nach Chivay, einer kleinen Stadt, in deren Nähe der östliche Eingang zur Schlucht liegt.

Manche Reisen, wie zum Beispiel eine kombinierte Besichtigungs- und Trekkingtour gehen über mehrere Tage und machen an verschiedenen Haltepunkten Station. So können sich Teilnehmer unter anderem in den Thermalquellen von La Calera aufwärmen. Sie startet am Cruz del Cóndor, einem Aussichtspunkt, welchem sich morgens besonders gut die Kondore beobachten lassen. Die nächste Station ist Cabanaconde, ein Ort, der auf 3.300 Meter Höhe am Rande des Canyons liegt. Von hier können Sie eine geführte Trekking-Tour hinunter in die Schlucht vornehmen. Und dort auf die wenigen Menschen treffen, die in diesem Teil des fruchtbaren Tales leben. In Sangalle beispielsweise, einer kleinen Ansiedlung, in welcher die Möglichkeit zur Übernachtung besteht. Diese Kurztouren sind nicht unbedingt preiswert. Wer also weniger Geld vor Ort ausgeben möchte, kann mit öffentlichen Bussen von Arequipa aus nach Chivay oder zum Cruz del Condor bzw. nach Cabanaconde fahren.







Günstig ist es, vor der Reise ein Höhenanpassungsprogramm vorzunehmen, denn die Luft auf 4.000 bzw. fast 5.000 Meter über dem Meeresspiegel ist recht dünn und bei der körperlichen Anstrengung könnte der eine oder die andere Atemprobleme, Schwindelanfälle und/oder Kopfschmerzen bekommen.

Da der Colca Canyon zu den Touristenattraktionen Perus zählt, gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Hotels, Pensionen, Hostels, Lodges und Jugendherbergen in der unmittelbaren Nähe. Für Individualreisende empfiehlt es sich, vorab auf den einschlägigen Internetseiten entsprechende Bewertungen zu lesen. Je nach Unterkunft liegen die Preise zwischen 35 Euro und 280 Euro pro Nacht. Rundreisen über 14- bis 18 Tage liegen im Preis zwischen 1.800 und 2.300 Euro. Bei manchen Reiseanbietern können einzelne Bausteine gebucht werden, so finden sich beispielsweise Angebote zu mehrtägigen Colca-Canyon-Besuchen zwischen 150 und 300 Euro. Die Flüge nach Peru sind teuer (außer bei Billigfliegern natürlich), weshalb zusammengestellte Reisen mitunter preiswerter sind als Individualreisen.

Ein schöner Reisebericht zum Colca Canyon in Peru befindet sich hier.